Immobilienmarkt zeigt positive Signale für die kommenden Monate
Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und geopolitischer Spannungen blicken Immobilieninvestoren optimistisch auf das Jahr 2025. Laut einer aktuellen Umfrage der internationalen Immobilienberatung Jones Lang LaSalle (JLL) planen rund 70 Prozent der Befragten, ihre Investitionen im Vergleich zum Vorjahr zu steigern. Zwei Drittel erwarten zudem eine Zunahme des Gesamttransaktionsvolumens.
Niedrigere Zinsen schaffen Kaufanreize
Die mehrfache Zinssenkung der Europäischen Zentralbank im zweiten Halbjahr 2024 von vier Prozent auf 2,75 Prozent hat die Erwartungen am Markt verändert. 82 Prozent der Investoren rechnen mit weiteren Senkungen, was potenziell zusätzliche Kaufimpulse setzen könnte. „Generelles Abwarten ist keine Option mehr. Vielmehr gilt es, Chancen und Risiken klar zu kalkulieren und Immobilien mit der entsprechenden Fachexpertise zu bewirtschaften“, betont Konstantin Kortmann, Geschäftsführer von JLL Germany.
Während die Investitionsbereitschaft steigt, dürfte das Immobilienangebot voraussichtlich erst einmal weitgehend konstant bleiben. Dies könnte laut der JLL-Umfrage zu steigenden Preisen führen. Besonders gefragt sind Wohnimmobilien in A-Lagen, gefolgt von Büroimmobilien und Wohnimmobilien in B- und C-Lagen. A-Lagen bezeichnen besonders begehrte, zentrale und wirtschaftlich starke Standorte innerhalb von Städten, die durch hohe Nachfrage, gute Infrastruktur und hohe Mietrenditen gekennzeichnet sind. Im Gegensatz dazu befinden sich B- und C-Lagen in Randgebieten oder aufstrebenden Vierteln mit Wachstumspotenzial.
Ein weiterer bemerkenswerter Wandel am Markt betrifft laut der JLL-Umfrage die Bewertung der Standorte. Während im vergangenen Jahr noch drei von vier Investoren auf die sieben größten Metropolen setzten, richtet sich der Fokus nun verstärkt auf B-Städte. Der Anteil der Investoren, die hier investieren möchten, stieg um 14 Prozent auf 30 Prozent. B-Städte sind mittelgroße Städte mit guter wirtschaftlicher Entwicklung, solider Infrastruktur und wachsenden Immobilienmärkten, die als Alternative zu den teuren A-Städten wie München oder Frankfurt am Main gelten.
Bei den Anlagestrategien zeigt sich ein leicht verändertes Bild: Strategien, Immobilien gezielt aufzuwerten, führen mit 35 Prozent, während das Kerngeschäft mit langfristigen, sicheren Immobilienanlagen inklusive stabiler Mieteinnahmen mit 27 Prozent leichte Rückgänge verzeichnet. An Bedeutung gewonnen haben dagegen besonders risikoreiche, potenziell renditestarke Investments – diese sogenannten opportunistischen Investments liegen mittlerweile bei 15 Prozent. Mit diesen Entwicklungen dürfte das Immobilienjahr 2025 von wachsendem Wettbewerb und einer sich verändernden Marktdynamik geprägt sein. Bodo-Klaus Eidmann