Gerade Ältere profitieren von der vernetzten Hauselektronik
Viele kennen das Gefühl: Je älter man wird, desto kritischer ist man gegenüber moderner Technik eingestellt. Denn diese muss man – trotz aller Vorteile – korrekt installieren und beherrschen. Und fällt die Technik mal aus, steht man auch als junger Mensch der Fehlerbehebung oft hilflos gegenüber. Das gilt auch und gerade für das Smarthome. Natürlich ist es praktischer, wenn die Markisen selbst hochfahren. Oder sich die Heizung immer perfekt auf die richtige Temperatur einstellt. Aber was, wenn die installierte Technik nicht so will, wie man selbst? Bleibt es dann dunkel und / oder kalt? Der Fachmann ist schließlich längst nicht so schnell bei der Hand, wie man es gerne möchte.
Smart-Living-Unternehmen werben mit Unabhängigkeit
Die Smarthome-Branche sieht das anders. Smart-Living-Unternehmen werben mit zusätzlicher Sicherheit, erhöhtem Wohnkomfort und Reduzierung der Heiz- und Klimakosten. „Gerade für Menschen, die langfristig unabhängig und selbstständig bleiben möchten, bieten intelligente Ausstattungen viele Vorteile“, erklärt Dirk Geigis, Projektleiter beim Smart-Living-Spezialisten Somfy. Die Bedienung über Wandtaster, Apps oder eine Smarthome-Steuerung sei „intuitiv und weitgehend selbsterklärend“.
Natürlich haben Smarthome-Systeme Vorteile, wenn sie reibungslos funktionieren und gerade älteren Bewohnern tatsächlich vom Verständnis her leicht von der Hand gehen. Besagte lästige Alltagsroutinen wie das Öffnen und Schließen von Rollläden oder die Heizungsregelung können an Smarthome-Steuerungen übertragen werden – mit erwähnten Risiken.
Neben alltäglichen Arbeitserleichterungen können Smarthome-Systeme älteren Menschen tatsächliche Hilfestellungen bieten. Haushaltsunfälle ereignen sich laut Statistischem Bundesamt noch häufiger als Verkehrs- oder Arbeitsunfälle – und betroffen sind hier vor allem ältere Menschen. Denn das Sturzrisiko nimmt mit den Lebensjahren zu. Smarte Bewegungsmelder sorgen dafür, dass Licht automatisch eingeschaltet wird, sobald jemand einen Raum oder eine Treppe betritt, sodass es keine Stolperfallen mehr in dunklen Bereichen gibt. Auch eine Notruffunktion kann in Smarthome-Systeme integriert werden. So mag sich für ältere Menschen der Sprung aus der Komfortzone lohnen – entscheiden sollte man allerdings je nach Einzelfall und nach gründlicher Überlegung. Christoph Kastenbauer