Wie viele Steckdosen pro Raum sind nötig?

Der nächste Schritt zur elektrischen Zukunft: Der Einbau von Steckdosen wird jetzt vorbereitet. Foto: dpa/Christin Klose

Planungstipps vom Experten

Wie viele Steckdosen pro Raum benötigt werden, hängt zunehmend vom modernen Lebensstil und den wachsenden Anforderungen an die Elektroinstallation ab. Während früher wenige Steckdosen ausreichten, erfordert die Nutzung von Haushaltsgeräten, Unterhaltungselektronik und E-Mobilität heute eine vorausschauende Planung.
Ein zentraler Tipp von Experten lautet, die Elektroplanung nicht nur am aktuellen Bedarf auszurichten, sondern mögliche zukünftige Entwicklungen einzubeziehen. Schon während der Bauphase sollten Leitungen und Anschlüsse für später geplante Geräte, wie Photovoltaikanlagen oder Wallboxen, mitbedacht werden. Dies spart auf lange Sicht Geld und minimiert spätere Umbauarbeiten.

Elektrische Infrastruktur flexiebl gestalten

Bei der Planung gehen Bauherren am besten Raum für Raum vor und berücksichtigen dabei, wie sich ihre Lebensumstände in den nächsten Jahrzehnten entwickeln könnten. Fachleute raten dazu, die elektrische Infrastruktur so flexibel zu gestalten, dass sie Veränderungen wie das Ausziehen der Kinder oder die Umnutzung von Räumen leicht aufnimmt. Leerrohre oder Kabelkanäle, die in einen zentralen Technikraum führen, machen spätere Anpassungen einfacher und kosteneffizienter. Die Ausstattung der Elektroinstallation wird oft in drei Kategorien unterteilt: Mindestausstattung, Standardausstattung und Komfortausstattung. Während die Mindeststandards die Basisfunktionen gewährleisten, empfiehlt sich meist mindestens die Standardstufe, um Mehrfachsteckdosen und damit potenzielle Sicherheitsrisiken zu vermeiden. Diese sollten im Vertrag genau definiert werden, um Missverständnisse mit Bauunternehmen zu verhindern.
Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Dokumentation. Bauherren sollten darauf bestehen, dass alle Unterlagen, von Installationsplänen bis hin zu Prüfnachweisen, vollständig übergeben werden. Diese Unterlagen sind für Wartungsarbeiten und mögliche Erweiterungen unerlässlich. Abhängig von der Wohnfläche und den individuellen Anforderungen lässt sich die nötige Anzahl von Stromkreisen und Steckdosen besser abschätzen. Als Beispiel werden für ein 120-Quadratmeter-Haus sechs Stromkreise für Beleuchtung und allgemeine Verbraucher sowie zusätzliche Stromkreise für größere Geräte empfohlen.
Schließlich gehört zu einer zeitgemäßen Elektroinstallation auch ein digitaler Stromzähler, der auf ein intelligentes Messsystem aufgerüstet werden kann. Ein zentraler Technikraum erleichtert die Organisation der Haustechnik, sorgt für Übersichtlichkeit und bietet ausreichend Platz für zukünftige Erweiterungen.  Dpa/eid