Das WC lieber zwei Zentimeter höher einbauen lassen

Die Höhe der Toilette ist wichtig – sonst kann es anstrengend werden. Foto: R. Natallia/Panthermedia

Warum beim Schlüsselfertigbau eine frühzeitige Klärung individueller Ansprüche ratsam ist

Menschen hierzulande werden immer älter – und auch immer größer. Diese Kombination kann sich bei der Wahl eines Schlüsselfertigbaus als Nachteil erweisen, jedenfalls wenn man langfristige Entwicklungen nicht im Blick behält. Denn Baufirmen setzen hier in der Regel auf standardisierte Lösungen, die nicht immer den tatsächlichen Bedürfnissen des Käufers entsprechen müssen. Zwar sind Sonderwünsche, wenn auch meist kostspielig, möglich. Doch sollte man hier seine Wünsche weise wählen. Ansonsten droht im Alter – oder bei entsprechender Körpergröße über zwei Meter – der Gang auf eine zu niedrige Toilette zur kräftezehrenden Herausforderung zu werden. 
Während Bauherren gerade bei gestalterischen Fragen wie beispielsweise Wandfarben, Bodenbelägen oder Fliesen durchaus wählerisch sind, schenken sie anderen Details weniger Beachtung. Darauf weist der Verband Privater Bauherren (VPB) in einer Pressemeldung hin. Eines dieser wenig beachteten Details kann später wie erwähnt zum Problem werden: Wenn es sich etwa um die Maße für den Einbau der sanitären Anlagen handelt. In den standardisierten Planungen der Bauträger sind die Sitzhöhe des WCs, die Platzierung des Waschbeckens wie auch die Position des Duschkopfes in der Regel schon festgelegt. Was nicht bedeutet, dass sie universell auf jeden Bewohner passen. 
Andreas Garscha, Architekt und Leiter des VPB-Regionalbüros Stuttgart, rät Bauherren deshalb, die vorgesehenen Montagehöhen der Sanitäreinbauten rechtzeitig mit den individuellen Bedürfnissen abzugleichen. Aufgrund der Tatsache, dass Menschen immer größer werden, und in Vorausschau auf das hohe Alter könne es sinnvoll sein, das WC vorsorglich zwei Zentimeter höher einbauen lassen.
Dieser Sonderwunsch muss sowohl im Bauvertrag als auch in der Baubeschreibung konkret festgehalten werden. Denn nachträgliche Änderungen lassen sich nur schwer, mit erheblichen Zusatzkosten oder gar nicht mehr durchsetzen. „Hier lohnt es sich, auf seinem Wunsch zu bestehen“, sagt der VPB-Experte – selbst wenn Baufirmen bei dieser Sache häufig abwiegeln. Doch der Gang zum stillen Örtchen ist häufig und unerlässlich: Bauherren sollten deshalb frühzeitig genug prüfen, ob solche scheinbar nebensächlichen Maße wie die Höhe der Toilette tatsächlich den eigenen Anforderungen entsprechen. Ck