Studie zeigt den Marktvorteil einer KI-gestützten Datentransparenz
Einst galten Immobilien hierzulande bereits als wertvoll, wenn sie vier Wände sowie ein Dach hatten und in einer guten Lage zu finden waren. Das ändert sich aktuell. Für einen hohen Preis braucht es heutzutage häufig den Nachweis von Nachhaltigkeit, modernen Heiztechnologien oder effizienten Dämmungen. Eine Menge Daten, die nach Transparenz verlangt – gerade vonseiten potenzieller Investoren. Diese investieren dabei umso mehr in den Markt, der möglichst viele Daten schnell und einfach zugänglich macht. Um diese Transparenz zu gewährleisten, hilft jetzt auch die Künstliche Intelligenz (KI).
Verfügbarkeit von Marktdaten
Wie der aktuelle Global Real Estate Transparency Index (GRETI) von der internationalen Immobilienberatung JLL zeigt, hat sich die Transparenz auf den globalen Immobilienmärkten durch KI und Investitionen in Datentechnologien erheblich verbessert. Der Index bewertet 89 Länder und 151 Städte anhand von 256 Indikatoren, darunter das rechtliche Umfeld und die Verfügbarkeit von Marktdaten.
Transparenz, die sich auszahlt. „Es gibt belegte Verbindungen zwischen Transparenz, Vertrauen in die Märkte und Investitionen. Die 13 Top-Länder haben in den vergangenen beiden Jahren insgesamt mehr als 1,2 Billionen US-Dollar direkter gewerblicher Immobilieninvestitionen angezogen, was rund 84 Prozent des weltweiten Gesamtvolumens entspricht. Deshalb ist es für Deutschland entscheidend, in dieser Gruppe vertreten und damit attraktiv für internationale Immobilieninvestoren zu sein“, erklärt Konstantin Kortmann, Geschäftsführer von JLL Germany. Deutschland – oft im Verdacht neue Entwicklungen zu verschlafen – ist unter diesen 13 transparentesten Ländern immerhin auf Platz zehn zu finden. Großbritannien und Frankreich belegen die Spitzenplätze. Doch noch gibt es hierzulande deutliches Verbesserungspotenzial in Sachen Datentransparenz. Besonders bei der Verfügbarkeit von Nachhaltigkeitsdaten hapert es noch. Ein Grund liegt dabei wohl auch in den noch vielfach kritisch betrachteten neuen Gebäudekriterien – Robert
Habeck und die Wärmepumpe lassen grüßen. Dennoch bleibt der deutsche Markt attraktiv, da die Nachfrage nach hochwertigen Flächen in zentralen Lagen hoch ist.
Um diese Attraktivität nicht zu verlieren, gelte es aber laut Kortmann weiterhin auf den Faktor der Transparenz zu setzen – und hierzulande auch noch zuzulegen: „Im Wettbewerb um die Zukunftsfähigkeit der Immobilienbranche in Deutschland kommt es auf die Qualität der Produkte, aber ebenso auf die Rahmenbedingungen an“, betont der Immobilienexperte. Dort, wo komplexe Refinanzierungen oder Verkäufe anstünden, seien Transparenz und Vergleichbarkeit der entscheidende Motor für eine Rückkehr der Märkte zur Normalität. Christoph Kastenbauer