Hält das Dach?

Bei starkem Schneefall kann die Statik des Hauses gefährdet sein

Bei starkem Schneefall sollten Hausbesitzer vorbereitet sein, warnt der Statiker Professor Norbert Gebbeken, Präsident der Bayerischen Ingenieurekammer-Bau. Die Standsicherheit von Dächern kann durch die Schneelast gefährdet sein. „Die Hausbesitzer müssen daher wissen, wie viel Schnee die Konstruktion tragen kann. Schon zehn Zentimeter nasser Schnee bedeuten fast 100 Kilogramm Belastung pro Quadratmeter.“

Belastbarkeit des Dachs nachschlagen

Die zulässige Belastung für ihr Dach finden Besitzer in der Statik ihres Hauses. Der Nachweis zur Standsicherheit ist in der Regel Teil der Unterlagen, die Hausbesitzer von einem Bauunternehmen oder vom Verkäufer des Gebäudes erhalten. Wer diese Unterlagen nicht hat, kann sich an das örtliche Bauamt wenden, Mieter von Häusern an ihre Vermieter. Bei Zweifeln an der Belastbarkeit des Dachs sollte man einen örtlichen Statiker kontaktieren. Entscheidend für das Gewicht, mit dem der Schnee die Dachkonstruktion belastet, ist allerdings nicht die Höhe, so Gebbeken, sondern der Wassergehalt des Schnees. Grob lässt sich die Schneelast auf dem Dach selbst bestimmen. Dafür sticht man eine Schneefläche am Dach von zehn Mal zehn Zentimeter aus – ohne das Dach dafür zu besteigen. Wer keine Möglichkeit hat, die Schneeprobe auszustechen, kann alternativ eine Probe vom Boden nehmen. Wenn man den ausgestochenen Schnee auf einer Schneewaage wiegt und das Gewicht mit 100 multipliziert, erhält man das Schneegewicht pro Quadratmeter. Dringend handeln sollten Hausbesitzer laut Gebbeken, wenn sich das Dach verformt, Fenster oder Türen klemmen oder Risse im Putz auftreten. Von einer eigenen Schneeräumung auf dem Dach wird abgeraten, da das gefährlich sein kann. „Wer vorsorglich das Dach vom Schnee räumen lassen möchte, muss einen Dachdecker holen.“ Die Feuerwehr sollte man nur rufen, wenn Gefahr besteht, dass das Dach einbricht. Dpa