Jung ins eigene Haus

Was im Weg steht – und wie es doch klappen kann

Ist die Zeit reif für den Erwerb einer Wohnimmobilie? Die Antwort fällt bei jungen Menschen mit Ende 20 unterschiedlich aus. Nicht jeder will oder kann sich an einen Wohnort binden. Manche leben nicht in einer festen Beziehung, andere bestellen das Aufgebot für die Hochzeit. Das Einkommen hat bei einigen ein gutes Niveau erreicht, andere beginnen gerade ihre Karriere.

Mieten statt kaufen?

Für viele junge Deutsche ist eine Mietwohnung daher zunächst die naheliegende Option. Die Bruttokaltmiete je Quadratmeter liegt bundesweit durchschnittlich bei rund neun Euro – für eine Wohnung mit 70 Quadratmetern sind also monatlich rund 630 Euro zu überweisen. „Diese Summe könnte man auch als Grundstock für die Finanzierung einer eigenen Immobilie verwenden“, sagt Immobilienexperte Holm Breitkopf von der BHW Bausparkasse.

Knackpunkt Eigenkapital

Die Notwendigkeit, 20 bis 30 Prozent an Eigenkapital in eine Finanzierung einzubringen, ist für viele oft eine hohe Hürde. „Junge Menschen sollten sich die Zeit nehmen und systematisch Kapital aufbauen“, rät der Experte. Dabei helfen Förderungen wie zum Beispiel die Wohnungsbauprämie und die Arbeitnehmersparzulage auf vermögenswirksame Leistungen vieler Arbeitgeber. Sie können in einen Bausparvertrag fließen. Damit sichert man sich den Anspruch auf ein zinsgünstiges Darlehen. Und der Bausparvertrag wird von der Bank als Eigenkapitalersatz akzeptiert.

Kostenbremse

„Wer über ausreichend Eigenkapital verfügt, hat bessere Chancen auf günstigere Konditionen für ein Darlehen“, betont Breitkopf. Durch den niedrigeren Zinssatz sinkt zudem die monatliche Belastung. Wer den Spielraum hat, erhöht die monatliche Tilgung, ist am Ende schneller schuldenfrei und senkt somit die Gesamtkosten der Finanzierung. Ein weiterer Baustein ist die sogenannte Eigenleistung. Banken erkennen oft bis zu 15 Prozent der Gesamtkosten an, wenn man beim Hausbau oder der Sanierung einer gekauften Immobilie selbst mit anpackt. BHW