Keller sorgfältig planen und abdichten lassen

Vorsicht vor Mängeln im Untergeschoss

Erdreich ist immer feucht, ein sorgfältiges Abdichten des Kellers deshalb unbedingt notwendig. Theoretisch ist es einfach, die Abdichtung mängelfrei auszuführen, erklärt der Verband Privater Bauherren (VPB). Denn wie ein Gebäude abgedichtet werden muss, wird in den technischen Normen exakt definiert. Trotzdem kommt es immer wieder zu Problemen. Das hat verschiedene Ursachen. Eine davon ist das häufig fehlende Baugrundgutachten. Am Anfang jeder Planung steht – theoretisch – immer die Analyse des Bodens. Erst das Baugrundgutachten dokumentiert, wie der Boden beschaffen ist. Daraus ergeben sich die Art der Konstruktion, die passende Abdichtung und schließlich die preisliche Kalkulation des Kellers. Fehlt das Gutachten, sind die Planer auf Annahmen angewiesen, die sich dann aber bei Baubeginn häufig als unzutreffend erweisen.

Nach Erfahrung der bundesweit tätigen VPB-Sachverständigen gehen die meisten Baufirmen in ihren Angeboten von idealen Bodenverhältnissen aus. Stellt sich dann beim Aushub heraus, dass der Boden doch seine Tücken hat, zum Beispiel „drückendes Wasser“ – also Grundwasser, Hangwasser oder stauende Bodenschichten, die von außen auf Bauteile einwirken – dann muss umgeplant werden. Unter Zeitdruck kann dabei viel schiefgehen. Ein weiteres Problem bei der Abdichtung ist die Ausführung auf der Baustelle. Auch das sollte eigentlich klappen, denn für jede Art von Bodenfeuchte gibt es die technisch passende Abdichtung. Planer können sie in der entsprechenden Norm aus einer Auswahltabelle ablesen.

Allerdings müssen die Baufirmen dann auch das in der Planung vorgesehene Material benutzen und die Abdichtung korrekt ausführen, also zum Beispiel Folien richtig verkleben oder Beschichtungen ausreichend dick aufbringen. Auch das klappt längst nicht immer. Deshalb sei laut VPB die laufende Baukontrolle so wichtig. Bauherren kennen die Abdichtungsproblematik allerdings oft nicht und messen ihr nicht die notwendige Bedeutung bei. Dabei ist der Keller laut Bauherrenverband ein neuralgischer Punkt: Ist er erst einmal beigefüllt, kommt man kaum noch heran. Nachbesserungen und Reparaturen werden komplex und teuer – und sind unter dem Gebäude nur mit sehr großem Aufwand möglich. ck