Lohnt sich ein Wärmestrom-Tarif?

Beim Heizen mit einer Wärmepumpe

Einen Wärmestrom-Tarif halten bestimmte Stromanbieter für Betreiber von Wärmepumpen bereit. Der Vorteil: Sie sind deutlich preiswerter. Einer Untersuchung des Ratgeberportals Finanztip zufolge ist die Kilowattstunde Wärmestrom im Schnitt rund acht Cent günstiger. Das kommt daher, dass Anbieter die Leistung der Geräte in Zeiten, in denen Strom teuer ist, drosseln können. Die Nutzung eines solchen Tarifs bedarf aber gewisser Voraussetzungen. Denn um die zwei Verbräuche für die unterschiedlichen Tarife voneinander trennen zu können, muss die Wärmepumpe an einen separaten Stromzähler angeschlossen werden. Die Anbringung kann je nach vorhandener Elektroinstallation mit minimalem Aufwand verbunden sein und einen niedrigen dreistelligen Betrag kosten. Hinzu kommen zusätzliche laufende Kosten von maximal bis zu 90 Euro pro Jahr für die Zählermiete plus eine zweite Grundgebühr für den Wärmestromtarif. Ein Aufwand, der sich lohnen kann, stellt das Ratgeberportal anhand von 15 durchkalkulierten Musterhaushalten fest.

Stromrechnung kann um 238 Euro sinken

Laut Energieexperte Benjamin Weigl macht sich die Veränderung ab einem jährlichen Strombedarf der Heizungsanlage von 3000 Kilowattstunden oder mehr bezahlt. Finanztip hat errechnet, dass die jährliche Stromrechnung mit dem Zusatztarif im Schnitt um 238 Euro sinkt. Wird für die Installation eines zweiten Zählers indes auch ein neuer Zählerschrank benötigt, können die Installationskosten schnell auf mehrere Tausend Euro anwachsen. In so einem Fall rät Finanztip Betreibern zu einer anderen Einsparmöglichkeit, die auch funktioniert, wenn die Wärmepumpe am Hausstromzähler hängt: die pauschale Netzentgeltreduzierung. Von dieser Option profitiert, wer die Regulierung der Wärmepumpe durch den Netzbetreiber zulässt oder die Leistungsbegrenzung selbstständig mithilfe eines Energie-Management-Systems vornimmt. Dpa