Studie: Porenbeton kann Kohlendioxid aufnehmen und dauerhaft lagern
Beim Thema nachhaltiger Hausbau und Klimaneutralität denken vielleicht nur wenige Bauinteressierte an die bewährte Massivbauweise. Denn das Potenzial zur Speicherung von Kohlendioxid (CO2) wurde über viele Jahre anderen Baustoffe zugesprochen, vor allem Holz. Eine jüngst vorgestellte Studie belegt allerdings:
Die sogenannte Recarbonatisierung macht es möglich, dass Ein- und Zweifamilienhäuser aus Porenbeton klimaschädliches CO2 aus der Atmosphäre aufnehmen und dauerhaft einlagern können. Und nur mit der Reduzierung von Treibhausgasen können die weltweiten Klimaschutzziele erreicht wer-den. Der Gebäudebestand beispielsweise ist in Deutschland laut Studien der Bundesregierung für 14 Prozent der gesamten CO2-Emissionen verantwortlich.
Im Neubau galt Holz lange Zeit als Baustoff der Wahl, da es in der Lage ist, CO2 zu speichern. Doch auch Mauerwerk besitzt diese Eigenschaft, wie eine Studie des Fraunhofer Instituts zur Recarbonatisierung von Mauerwerk zeigt. Als Recarbonatisierung wird die Fähigkeit bezeichnet, CO2 zu binden. Dieses Merkmal trifft auf alle zement- und kalkgebundenen Baustoffe zu. Porenbeton etwa kann außergewöhnlich viel CO2 aufnehmen und dauerhaft lagern. Das CO2-Speicherpotenzial liegt bei circa 60 Prozent.
Wird der gesamte Lebenszyklus eines Massivhauses betrachtet, wird das zur Herstellung der Baustoffe verwendete CO2 wieder aus der Umgebungsluft aufgenommen und dauerhaft gespeichert. Selbst bei Rückbau und Recycling der Mauersteine aus Porenbeton bleibt das CO2 permanent gebunden. Dagegen setzt Holz bei der thermischen Entsorgung das gespeicherte CO2 wieder frei. Nachhaltigkeit wird immer wichtiger Das Thema Nachhaltigkeit beim Bauen ist vielschichtig. Ökologische, ökonomi-
sche und soziokulturelle Aspekte müssen zusammengebracht werden. Wohngesunde Baustoffe, geringe Unterhaltungskosten durch moderne Haustechnik oder Schutz vor Hitze, Kälte und Lärm spielen ebenso eine Rolle. Nachhaltigkeit wird beim Hausbau eine immer größere Bedeutung bekommen – dieser Umstand wirkt sich auch positiv auf etwaige staatliche Förderungen aus. djd