Inflation und hohe Zinsen bescheren Branche schwere Zeiten
Inflation und hohe Zinsen bescheren der Baubranche weiterhin schwere Zeiten – für Käufer sind Wohnimmobilien zuletzt aber im Rekordtempo billiger geworden. Im dritten Quartal gingen die Preise so stark zurück wie noch nie seit Beginn der Zeitreihe vor 23 Jahren. Wie das Statistische Bundesamt mitteilte, sanken die Preise für Wohnimmobilien in Deutschland von Juli bis September im Schnitt um 10,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal. Diese Entwicklung war demnach in den ländlichen ebenso wie in den städtischen Regionen zu beobachten. Dabei gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser stärker zurück als jene für Eigentumswohnungen. In dünn besiedelten ländlichen Kreisen zum Beispiel fielen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser im Vergleich zum Vorjahresquartal um 12,4 Prozent, die für Eigentumswohnungen um 5,6 Prozent. In den sieben größten deutschen Städten Berlin, Hamburg, München, Köln, Frankfurt am Main, Stuttgart und Düsseldorf gingen die Preise für Ein- und Zweifamilienhäuser laut Statistik um 12,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahresquartal zurück, bei Eigentumswohnungen lag der Rückgang bei 9,1 Prozent. Als ein Hauptgrund für die sinkenden Preise für Wohnimmobilien, die laut Statistischem Bundesamt seit dem zweiten Quartal 2022 gegenüber dem jeweiligen Vorquartal rückläufig sind, gelten vor allem die gestiegenen Finanzierungskosten für Käufer – und eine daraus resultierende sinkende Nachfrage.
Weiterhin hoher Bedarf an Wohnraum
Trotzdem gibt es nach wie vor großen Bedarf an Wohnraum. Bundesbauministerin Klara Geywitz rechnet auf der Grundlage eines aktuellen Gutachtens in diesem Jahr mit 265 000 neuen Wohnungen. Das ursprüngliche Ziel der Bundesregierung von jährlich 400 000 neuen Wohnungen wird damit auch 2024 deutlich verfehlt. Mit einer „Aufhellung“ am Wohnungsmarkt rechnet die Ministerin „Ende 2024, Anfang 2025“. dpa