Preisliche Abwärtsspirale durchbrochen

Lichtblick: Die Immobilienpreise stabilisieren sich. Foto: IMAGO/Rene Traut

Immobilien am Markt werden wieder wertvoller

Der Immobilienmarkt befand sich zwei Jahre lang in einer preislichen Abwärtsspirale. Diese scheint nun durchbrochen. So hat sich der Preisverfall von Immobilien in deutschen Städten vergangenes Jahr deutlich abgeschwächt. Das geht aus einer Auswertung des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW) hervor, die sich auf den Immobilienpreisindex Greix bezieht. Der Index enthält Daten von 19 Städten und dem Rhein-Erft-Kreis bei Köln. In vielen Boomregionen mit starker Nachfrage nach Wohnraum steigen die Preise sogar. So zahlten Käufer beispielsweise in Frankfurt und Leipzig mehr Geld für Wohnungen. 
Der Aufwärtstrend bezieht sich dabei allein auf die Preise am Markt und nicht auf die immer noch akute Bau- und Wohnungskrise. Beide verstärken sich sogar teils in ungesunder Weise: Da stets noch zu wenig Wohnraum vorhanden ist, steigen die Preise – auch bei schlechten wirtschaftlichen Rahmenbedingungen – allein durch den immensen Nachfragedruck. Und dies gerade in populären Metropolregionen.
So stiegen die Preise für Eigentumswohnungen in Frankfurt um 3,9 Prozent und in Leipzig um 1,5 Prozent. Auch in München werden nach Analyse des Marktforschungsinstituts IVD Süd Immobilien wieder teurer. So verzeichneten im Zeitraum Herbst 2024 bis Frühjahr 2025 Eigentumswohnungen im Bestand einen Anstieg von zwei Prozent, gefolgt von neuerrichteten Reihenmittelhäusern mit einem Plus von 1,7 Prozent, sowie Doppelhaushälften im Bestand und neuerrichteten Eigentumswohnungen mit jeweils einer Zunahme von 1,5 Prozent.
Die Preissteigerungen halten sich in Grenzen, während bundesweit in vielen Regionen die Preise weiter sinken. Von einer Trendumkehr zu sprechen, ist wohl deshalb zu früh – eine Abschwächung des Preisverfalls ist allerdings auf jeden Fall deutlich zu beobachten. So sanken bundesweit 2024 die Verkaufspreise von Eigentumswohnungen ohne Berücksichtigung der Inflation um 1,5 Prozent im Vergleich zu 2023. Die Preise von Einfamilienhäusern fielen nominal um 1,6 Prozent. Bei Mehrfamilienhäusern gab es ein Minus von drei Prozent. 
Dennoch: „Die absoluten Tiefststände seit dem Einbruch hat der deutsche Immobilienmarkt vorerst hinter sich gelassen“, sagt auch IfW-Immobilienexperte Jonas Zdrzalek. Im Vergleich: 2023 kam es bei Immobilien zum Teil zu einem Preisverfall zwischen 8,9 Prozent (Eigentumswohnungen) und 20,1 Prozent (Mehrfamilienhäuser). Christoph Kastenbauer