In Deutschland mangelt es an Schutzräumen, die bei einem Angriff der Bevölkerung Zuflucht bieten. Doch auch in Wohnhäusern finden sich sichere Orte.
Seit dem Angriffskrieg auf die Ukraine werden immer wieder Stimmen laut, welche den vermehrten Ausbau der in Deutschland vorhandenen Schutzräume fordern. Der funktionelle Erhalt dieser Räume wurde seit dem Ende des Kalten Krieges in den 1990er Jahren nach und nach eingestellt. In Friedenszeiten benötigte man solche Zivilschutz-Bunker nicht, von denen nur noch rund 600 Stück erhalten sind. Bundesinnenministerin Nancy Faeser will das, angesichts der neuen militärischen Bedrohungen, zwar jetzt ändern, dennoch machen sich viele Menschen Sorgen, wo sie bei einem Angriff Zuflucht finden könnten. Reicht es im Ernstfall, Zuhause zu bleiben? Und welcher ist der sicherste Raum im Haus?
Schutzräume in Deutschland: Unterirdische Räume sind bei Angriffen am sichersten
„Die Bundesrepublik Deutschland verfügt heute flächendeckend über eine durchaus solide Bausubstanz.“, heißt es von Seiten des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. „Unter bestimmten Voraussetzungen kann diese Bausubstanz einen grundlegenden Schutz vor dem Einsatz von Kriegswaffen bieten.“ Sollte der Ernstfall eintreten, so bieten laut Bundesamt vor allem
- U-Bahnhöfe
- Tiefgaragen (vor allem im städtischen Raum) sowie
- Kellerräume in Massivbauweise
den besten Grundschutz, da sie sich vollständig unterhalb der Erdoberfläche befinden. Sie halten Druckwellen von Explosionen besonders gut Stand und schützen auch vor herumfliegenden Trümmern oder Splittern. Zudem bieten Sie auch etwas Schutz vor radioaktiver Umgebungs-Strahlung – allerdings nur begrenzt. „Dieser Schutz ist umso besser, je massiver und dicker das Baumaterial ist“ und „je massiver und dicker das Erdreich ist, das das Baumaterial umgibt“, informiert das Bundesamt auf seiner Internetseite.
Sicherster Raum im Haus: Keller, Treppenhäuser oder innenliegende Räume ohne Fenster
Wer über keinen geeigneten Keller oder eine Tiefgarage im Haus verfügt, kann sich im Notfall aber auch ins Treppenhaus oder innenliegende Räume der Wohnung flüchten. Wichtig dabei ist jedoch, dass diese keine Öffnungen nach außen wie Fenster oder Glasfronten haben, um sich bestmöglich zu schützen.
Wenn es schnell gehen muss, sollten Sie übrigens einen gepackten Notfallrucksack parat haben, in der die wichtigsten Dokumente, Kleidung und andere nützliche Utensilien verstaut sind. In einer Dokumentenmappe bewahren Sie außerdem alle wichtigen Unterlagen griffbereit auf. Denken Sie auch daran, die wichtigsten Medikamente und Verbandsmaterialien für den Notfall im Haus zu haben. dpa