Schwitzen – mit Schimmel?

Eine eigene Privatsauna zuhause hat nicht nur Vorteile

Eine eigene Sauna zu Hause klingt zunächst wie der Inbegriff von Luxus und Entspannung. Doch bei genauerem Hinsehen ergeben sich auch einige Nachteile, die man vor der Investition in eine private Sauna bedenken sollte. Hier sind drei Aspekte, die häufig übersehen werden.

Hohe Energiekosten

Der erste große Nachteil einer eigenen Sauna sind die Kosten. Der Bau einer qualitativ hochwertigen Sauna kann schnell mehrere Tausend Euro kosten, je nach Größe, Ausstattung und Materialien. Aber die anfängliche Investition ist nur der Beginn der finanziellen Belastung. Die laufenden Betriebskosten, wie Strom und Wasser, können ebenfalls ins Geld gehen. Besonders elektrische Saunen haben einen hohen Energieverbrauch, und regelmäßige Saunagänge treiben die Stromrechnung in die Höhe. Auch Wartungskosten, wie die Pflege des Holzes oder der Austausch von Heizstäben, sollten einkalkuliert werden.

Schimmelgefahr

Der zweite Nachteil ist das erhöhte Risiko von Schimmelpilzen. Diese sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern können über die Jahre die Bausubstanz nachhaltig schädigen. Darauf weist auch der Verband Privater Bauherren (VPB) hin. Durch den Betrieb einer Sauna, die häufig in Kellerräumen eingebaut wird, verändert sich das Raumklima, erklärt VPB-Bausachverständiger Marc Ellinger. Denn die Luft erwärmt sich und kann dadurch mehr Feuchtigkeit aufnehmen. Trifft diese durchfeuchtete, warme Luft auf die kühleren Oberflächen von Decke, Boden und Wänden, entsteht Kondenswasser. Fehlt es an ausreichender Lüftung, insbesondere in gefangenen Räumen, kann es zu Schimmelbildung, Salzausblühungen und Putzschäden kommen. 
„Verhindern lassen sich solche Schäden durch konsequentes Lüften“, so Ellinger. Vorbeugend sollte deshalb eine Sauna im eigenen Haus nur in trockenen, idealerweise wärmegedämmten Räumen aufgestellt werden, „die über eine Lüftungsmöglichkeit verfügen und in denen die Dämmschicht mit einer fachgerecht eingebauten und absolut luftdichten Dampfsperre abgeschlossen ist.“
 Dafür ist laut VPB eine Fachplanung erforderlich, bei der ein Architekt oder Bauingenieur die nötige Dicke der Dämmung ermittelt. Die Dampfsperre (Spezialfolie) vor der Wärmedämmung verhindert, dass Luft und Feuchtigkeit in die Wärmedämmung eindringen.

Einsames Vergnügen

Wer das Saunaerlebnis bisher nur aus öffentlichen Einrichtungen kannte, muss sich über eines klar sein: Zuhause ist man oft allein. Der soziale Aspekt entfällt somit in der Regel. Dieses Alleinsein kann zudem gefährlich werden: Durch die Hitzebelastung sind plötzlich auftretende Kreislaufprobleme möglich. Kollabiert man in der Ein-Mann-Sauna, kann man nicht auf schnelle Hilfe hoffen. Wer also Schwindel bemerkt, sollte sofort die Privatsauna verlassen.Christoph Kastenbauer

Das Saunen alleine zuhause ist schön – birgt aber auch Risiken. Foto: Panthermedia / lightpoet