Kostentreiber beim Bauen – und wie man sie in den Griff bekommt
Die Baukosten kennen seit vielen Jahren nur eine Richtung: Sie steigen. Gegen wachsende Anforderungen an die Energieeffizienz sowie hohe Material- und Arbeitskosten können private Bauherren wenig unternehmen. Es gibt aber eine ganze Reihe von Faktoren, die man beeinflussen kann, um den Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen. Erik Stange vom Verbraucherschutzverein Bauherren-Schutzbund e.V. (BSB) nennt typische Kostentreiber und Möglichkeiten, wie Hausbauer günstiger in die eigenen vier Wände kommen können. Unter www.bsb-ev.de gibt es dazu zehn ausführliche „Tipps zum Kosten sparen“.
• Das Grundstück: Kleiner, weiter draußen und flach
Kleine Grundstücke sind günstiger, denn jeder Quadratmeter kostet Geld. Mindestens ebenso wichtig ist die Lage. Wer bereit ist, außerhalb der Ballungszentren in Randlagen zu investieren, zahlt in der Regel weniger. Hanglagen oder schlecht tragfähige Böden können die Bau- und Gründungskosten nach oben treiben.
• Der Grundriss: Kleiner ist günstiger
Für jeden Quadratmeter weniger kann man rund 1000 Euro einsparen. Einfache, funktionale Grundrisse sind günstiger als etwa großzügige Dielen, Treppenaufgänge oder Flure. Auch der Verzicht auf einen Keller wirkt kostendämpfend.
• Der Gebäudetyp: Preiswerter in Reih‘ und Glied
So schön ein alleinstehendes Haus ist: Günstiger kommen Doppel- und Reihenhäuser. Auch Extras wie Erker, Walm- oder Zeltdächer mit Gauben gehen ins Geld – bei Baukosten und Energieverbrauch. Ist ein Garten oder eine Terrasse vorhanden, kann der Balkon entfallen.
• Fenster: Gut geplant ist halb gespart
Bei guter Grundrissplanung sind weniger und kleinere Fenster für den Lichteinfall ausreichend. Der Rückgriff auf Standardmaße spart zusätzlich.
• Heizung: Langfristig denken
Die billigste Heizung rechnet sich nicht unbedingt. Hier müssen die Kosten für die nächsten 20 Jahre mit eingepreist werden. Das sollte man vernünftig vorausberechnen.
• Komfort und Außenanlagen: Augenmaß ist gefragt.
Unterputzarmaturen, bodengleich geflieste Duschen, edle Wand- oder Bodenbeläge sind schick, erhöhen aber die Kosten. Eine feste Garage ist teurer als ein Carport, Betonsteinpflaster für die Außenanlagen günstiger als Natursteine. Erik Stange rät: „Gut und günstig planen – und an der Planung strikt festhalten. Nachträglich bestellter Zusatzkomfort kann doppelt teuer werden.“
• Eigenleistung: Nur für Arbeiten mit hohem Lohnanteil
Lohnend sind Eigenleistungen meist nur für Arbeiten mit geringem Materialkostenanteil. Ein weiterer wichtiger Aspekt: die eigenen Fähigkeiten nicht überschätzen. Kommt es zum Beispiel zu Bauverzögerungen oder Folgeschäden, kann der Schuss nach hinten losgehen. Djd